UNSER DEUTSCHLANDMÄRCHEN - eine Familiengeschichte in vielen Stimmen. Frauen mehrerer Generationen und der in Almanya geborene Sohn sprechen in poetischen, oft mythischen, kräftigen Bildern und in Monologen, Dialogen, Träumen, Gebeten, Chören. Dinçer Güçyeter erzählt vom Schicksal türkischer Griechen, von archaischer Verwurzelung in anatolischem Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiterin und als deren Nachkomme in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.
Die Handlung, die sich vom Anfang des letzten Jahrhunderts bis beinah in die Jetztzeit erstreckt, lässt nichts aus, kein Missverständnis, keine Hoffnung, keinen Konflikt. Und dann ist da noch die Erwartung der Mutter an den heranwachsenden Sohn, der ihr als starker Mann zur Seite stehen soll, der selbst jedoch eine gänzlich andere Vorstellung von einem erfüllten Leben hat. Sehr persönlich erzählt dieser Roman vom Aufwachsen mit zwei Heimaten, vom Überschreiten der Grenzen von Herkunft, Klasse und Geschlechterrolle und vom Finden der eigenen Sprache.
Dinçer Güçyeter, Lyriker, Werkzeugmacher, Gabelstaplerfahrer. Zur Welt gekommen als Kind türkischer Eltern am Niederrhein schrieb Güçyeter sein erstes Gedicht mit acht Jahren. Für den Lyrikband „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“ erhielt er 2022 den Peter-Huchel-Preis.
Gelesen von: Aysima Ergün und Linda Pöppel
Aysima Ergün
Aysima Ergün, 1994 in Berlin geboren, studierte 2016 bis 2020 an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Sie ist Mitglied des Vereins »stabiler Rücken«, der sich als Ziel gesetzt hat, ein Netzwerk -und Empowermentarbeit für BIPoC und jüdische Künstler*innen zu schaffen. Seit der Spielzeit 2020/21 ist Aysima Ergün festes Ensemblemitglied am Maxim Gorki Theater, zudem ist sie regelmäßig in Film und Fernsehen tätig.
© Puria Safary
Linda Pöppel
Schauspielerin. Spielt am Deutschen Theater Berlin, sowie in Film und Fernsehen. Grimme Preisträgerin 2024 für ihre Darstellung in "Tamara".
© Linda Rosa Saal
Mittwoch, 4. Dezember 2024
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Judenhof Perleberg
Parchimer Str. 6A, 19348 Perleberg
Eintritt frei
Gefördert aus Mitteln des Brandenburger Finanzausgleichsgesetzes
Kooperationspartner: Judenhof Perleberg, Prignitz Sommer